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Bildungsurlaub – das ist der Sinn dahinter

Unsere Welt ist ständig in Bewegung. Arbeitsweisen und technische Möglichkeiten entwickeln sich in einer rasanten Geschwindigkeit weiter. Wer beruflich erfolgreich sein möchte, kann sich nicht allein auf das Know-how verlassen, dass während der Ausbildung vermittelt wurde. Heute ist es wichtiger als jemals zuvor, sich ständig weiterzubilden um mit den globalen und nationalen Veränderungen in der Arbeitswelt mithalten zu können. Dazu gehören Soft Skills ebenso wie technisches Know-how oder das sichere Beherrschen einer Fremdsprache. Kompetenzen müssen neu erworben oder aufgefrischt werden, damit Sie als Arbeitnehmer immer up to date sind und sich in der modernen Arbeitswelt sicher und selbstbewusst bewegen können.

Der Bildungsurlaub ist eine staatliche Förderung, die Arbeitnehmern genau das ermöglicht: immer up to date zu sein. Kein Mensch hat je ausgelernt und die neuen Fähigkeiten können direkt am Arbeitsplatz positiv eingesetzt werden. Die Kosten für einen Bildungsurlaub werden deshalb gerecht aufgeteilt. Der Arbeitnehmer und Teilnehmer kommt für die Seminargebühren auf, der Arbeitgeber bezahlt dafür den Lohn auch während der Abwesenheit ganz normal weiter. Es entsteht eine Situation, in der neue Fähigkeiten ohne Stress und Geldsorgen in aller Ruhe erlernt werden können.

Letztendlich profitieren beide Seiten: der Arbeitnehmer gewinnt nützliches Wissen dazu und verstärkt seine Position auf dem Arbeitsmarkt. Der Arbeitgeber hat auf der anderen Seite die Möglichkeit, die neu erlernten Skills direkt in dem Unternehmen anzuwenden.

Bildungsurlaub in den verschiedenen Bundesländern

Jedes deutsche Bundesland hat seine eigenen Gesetze rund um den Bildungsurlaub – in Baden Würtenberger, Bayer, Sachsen und Thüringen fehlt er leider komplett. Wer hier arbeitet, hat leider keinerlei Anspruch auf Bildungsurlaub. Und auch in den restlichen Bundesländern müssen die verschiedenen Gesetzgebungen genau berücksichtigt werden. Was im Nachbarbundesland als Bildungsurlaub ausgeschrieben wird, muss in Ihrem Bundesland nicht unbedingt auch als solcher anerkannt werden.

Auf der Suche nach einem geeigneten Seminar müssen die jeweiligen Vorschriften des eigenen Bundeslandes deshalb immer konkret im Blick behalten werden. Das ist natürlich eine ganze Menge Arbeit. Um Ihnen diese Arbeit zu erleichtern, vermerken wir bei unseren Angeboten explizit, für welche Bundesländer der jeweilige Bildungsurlaub in Frage kommt und für welche wiederum nicht. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit schnell und unkompliziert einen Bildungsurlaub zu finden, der Sie nicht nur interessiert und zu Ihren Fähigkeiten passt, sondern außerdem in Ihrem Bundesland auch als solcher anerkannt wird.

Wann habe ich Anspruch auf einen Bildungsurlaub?

Um diese Fragen zu beantworten spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle. Zum einen muss Ihr Arbeitsplatz in einem Bundesland liegen, welches das Recht auf Bildungsurlaub in der eigenen Gesetzgebung aufgenommen hat. Zum anderen müssen Sie in einem festen Arbeitsverhältnis sein. Denn unter dem Begriff Bildungsurlaub versteht man eine Freistellung von der Arbeit um an einem Bildungsangebot teilzunehmen. Diese Freistellung bezieht sich ausschließlich auf einen Arbeitnehmer und kann nicht von einem Studenten oder einem Rentner wahrgenommen werden. Das gilt auch für Auszubildende, die sich zunächst ausschließlich auf die eigentliche Ausbildung konzentrieren sollen, bevor zusätzliche Lernangebote dazu kommen.

Je nach Bundesland haben auch Beamten nicht die Möglichkeit an regulären Bildungsurlaubsangeboten teilzunehmen. Das wird damit begründet, dass es spezielle Bildungsangebote für Beamten gibt. Bevor Sie sich also bei einem Seminar anmelden, sollten Sie unbedingt prüfen, ob Sie überhaupt zu der der berechtigten Personengruppe gehören.

Bildungsurlaub beantragen – so geht’s richtig

Sie gehören zu der Personengruppe, die ein Anrecht auf Bildungsurlaub hat und möchten dieses jetzt auch wahrnehmen? Dann können Sie sich jetzt auf die Suche nach einem Seminar machen, dass Sie wirklich interessiert und Ihnen einen Mehrwert für Ihre Arbeitsposition bringt. Achten Sie außerdem darauf, dass dieses Bildungsangebot in Ihrem Bundesland anerkannt ist. Dabei gilt immer das Bundesland, in dem Sie arbeiten, nicht das, in dem Sie wohnen.

Damit die Weiterbildung auch genehmigt wird, sollte das Seminar Ihnen inhaltlich einen gewissen Mehrwert für Ihren Arbeitsplatz bringen. Möchten Sie lernen besser mit dem Computer umzugehen, mit dem Sie jeden Tag arbeiten? Oder wollen Sie eine Sprache beherrschen, die viele Ihrer Kunden oder Geschäftspartner sprechen? Dann ist Ihr Wunsch nach einer Weiterbildung legitim. Hat das Seminar jedoch wirklich keinen Mehrwert für Ihren Arbeitgeber, ist dieser nicht verpflichtet, den Bildungsurlaub zu bewilligen.

Sie haben ein Seminar gefunden, dass Sie interessiert und Ihnen auch einen Mehrwert bietet? Dann bitten Sie den oder die Veranstalter darum, Ihnen eine Anerkennung nach dem Bildungsurlaubsgesetz zu zuschicken. So können Sie sicher sein, dass es sich wirklich um einen seriösen Anbieter handelt. Erhalten Sie keine Antwort oder Ausreden, sollten Sie die Finger von diesem Angebot lassen. Seriös sieht definitiv anders aus! Im Normalfall bekommen Sie neben der offiziellen Anerkennung auch einen Ablaufplan für die Veranstaltung zugeschickt.

Achten Sie vor der Anmeldung vor allem auf die Rücktrittsmöglichkeiten. Können Sie noch zurücktreten, falls Ihr Arbeitgeber den Antrag auf Bildungsurlaub ausschlägt? Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie selbst nachher nicht auf unnötigen Kosten sitzen bleiben.

Der perfekte Zeitpunkt für meinen Bildungsurlaub

Eine wichtige Rahmenbedingung, damit der Bildungsurlaub genehmigt wird, ist das Zeitfenster, in welchem das Seminar stattfindet. Achten Sie darauf, dass wichtige firmeninterne Termine trotzdem wahrgenommen werden können. Gibt es einen Zeitraum, der für Ihre Firma besonders stressig ist? Ist vorauszusehen, dass Sie beispielsweise während der Sommerzeit sowieso schon spärlich besetzt sind? Wählen Sie für Ihren Bildungsurlaub unbedingt einen Zeitraum aus, der keine zusätzliche Belastung für Ihren Arbeitgeber bedeutet. Auch wenn Ihr Arbeitgeber Sie gerne freistellen möchte, ist dies nur dann möglich, wenn das Unternehmen Ihre Abwesenheit verkraften kann.

Informieren Sie Ihren Arbeitgeber außerdem so früh wie möglich über den geplanten Bildungsurlaub und die entsprechenden Termine. Je früher diese feststehen, desto besser kann um Ihre Abwesenheit herum geplant werden. Je nach Bundesland spezifischen Gesetzt enden die Antragsfristen vier bis sechs Wochen vor Seminarbeginn.

Und was mache ich, wenn mein Bildungsurlaub abgelehnt wird?

Ihr Vorgesetzte kann oder will Ihren Bildungsurlaub nicht gestatten? Dann lassen Sie sich diese Entscheidung in jedem Fall schriftlich geben. Mit fachlicher Hilfe durch den Betriebsrat oder einen Rechtsanwalt können Sie dann prüfen, ob die Ablehnung rechtens ist. Denn immerhin gibt es viele Gründe, die eine Ablehnung ermöglichen. Wurden gewisse Fristen nicht eingehalten? Oder bestehen Zweifel, dass die Weiterbildung einen tatsächlichen Mehrwert für die Firma hat? Dann hat Ihr Arbeitgeber jedes Recht, Ihren Antrag abzulehnen.

Fremdsprachen lernen – ist das noch Bildungsurlaub?

Fremdsprachen fließend zu sprechen – diese Skills werden zunehmend wichtiger in der Arbeitswelt. Denn je globaler wir arbeiten, desto wichtiger ist auch die Möglichkeit, mit Geschäftspartnern und Kunden aus der ganzen Welt kommunizieren zu können. Besonders reizvoll ist es, eine Fremdsprache direkt dort zu lernen, wo sie auch gesprochen wird. Ein Sprachurlaub ist hier die perfekte Möglichkeit. Untergebracht in einer Gastfamilie wird die jeweilige Kultur nicht nur hautnah erlebt, sondern außerdem ein vollkommen neues Gefühl für die jeweilige Sprache vermittelt.

Viele Sprachreiseveranstalter werben in Deutschland mit dem Begriff Bildungsurlaub. Dabei handelt es sich bei einer Sprachreise zwar in jedem Fall um eine Mischung aus Bildung und Urlaub, dass es sich jedoch tatsächlich um einen anerkannten Bildungsurlaub handelt, ist nicht garantiert. Für das Land NRW handelt es sich beispielsweise nur dann um einen gesetzlichen Bildungsurlaub, wenn dieser in einem Radius von 500 km stattfindet. Bremen genehmigt in diesem Rahmen nur das Erlernen vorn europäischen Sprachen – dies allerdings weltweit.

Um sicherzugehen, wenden Sie sich am besten direkt an den Veranstalter und fragen nach einer offiziellen Anerkennung.